Tisch 1

Ich hatte dem Ministerium schon wieder einen Besuch abgestattet und Informationen besorgt, jedoch brauchte ich jetzt einfach mal eine Pause.. Eine GROßE pause, bevor ich zu Rouben ging und ihm die Informationen brachte. Warum auch immer, wollte ich mal die Kneipe in der Nocturngasse ansehen. Dort war ich noch nie gewesen. Als ich die Kneipe betrat, sah ich mich um. Es war alles ziemlich Zwielichtig, aber war es ja generell in der Nocturngasse.
Ich ging wortlos zu einem Tisch und ließ mich auf den Stuhl dort sinken, bevor ich die Augen schloss um mich einen Moment zu sammeln. Was sollte ich jetzt mit Ana machen? Sie wusste immer noch nicht das ich ein Todesser war und ich fragte mich ob ich das nicht alles beenden sollte. Nur für ihren Schutz.. Sie sollte nicht unnötig in Gefahr schweben, das wollte ich nicht und das war wohl meine größte Angst.

Das das Ministerium mich ausgerechnet in dieses Kaff schicken musste, in dem schwarze Magie förmlich auf hundertzwanzigtausend Tabletts reserviert wurde ging mir langsam wirklich auf die Nerven. Ich ging durch die Straßen und sah mich weiter um. Da war mir die Winkelgasse doch um einiges lieber. Als ich ein bekanntes Gesicht in einer der Kneipen sah runzelte ich die Stirn. War das wirklich? Ich öffnete langsam, wirklich sehr langsam und unsicher die Tür, als ich auch schon fast von Jemandem umgerannt wurde. Als er nur eine ziemlich undeutliche Entschuldigung murmelte, musterte ich ihn abfällig. "Stecks dir sonst wo hin", entgegnete ich und steuerte dann auf den Tisch zu, da ich James mittlerweile erkannt hatte. Ich hielt ihm die Augen zu und lächelte belustigt. "Na, wer bin ich?", flüsterte ich ihm ins Ohr.

Farbe!! :'33 xD

Ich erschrak leicht als mir plötzlich jemand die Augen zu hielt und lächelte als ich Anas melodische Stimme hörte. "Hey, Schatz", raunte ich und nahm ihre Hände von meinen Augen, bevor ich mich umdrehte und sie zu mir herzog. Ich küsste sie sanft. "Was machst du hier? Die Gegend ist nicht ungefährlich", sagte ich und sah sie ernst an. Ich stand auf und sah stirnrunzelnd die lüsternen Blicke die auf ihr lagen. "Sollen wir nicht woanders hin?" Ich strich ihr die Haare aus dem Gesicht und strich ihr über die Wange. Es war eh an der Zeit das ich mit ihr reden sollte, bevor es zu spät war. Ich wusste jedoch noch nicht ob ich ihr meine Identität verraten sollte. Das konnte noch gefährlicher werden wenn Rouben Wind davon bekam.
Es war alles gut zu überdenken.

Ich erwiderte den Kuss und sah ihn dann an. "Bin undercover hier, weißt schon", raunte ich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen und nahm seine Hände in meine und schüttelte den Kopf. "Nein, wir sollten noch ein wenig bleiben, sonst heißt es nachher ich hab meinen Job nicht richtig erledigt", meinte ich und ließ mich dann auf den Stuhl ihm gegenüber sinken. Ich nahm seine Hand in meine und küsste diese sanft. "In ein Paar Minuten können wir gehen", sagte ich dann um ihn ein wenig zu beruhigen damit er sich nicht noch mehr Sorgen machte.

Ich seufzte. Undercover.. Alles klar. Ich nickte nur und strich immer wieder mit dem Daumen über ihre Hand. "Schon gut.. du weißt das ich mir trotzdem Sorgen mache wenn du in solchen Gegenden alleine unterwegs bist.. Da muss ich nochmal mit dem Ministerium sprechen", sagte ich wieder ziemlich ernst und sah ihr in die Augen. "Ich will nur nciht das... das dir irgendwas passiert, Ana. Das weißt du" Ich lächelte leicht. "was hast du denn hier zu erledigen?", fragte ich leise und küsste ebenfalls ihren Handrücken. Jaah, ich müsste wirklich mit dem Ministerium reden. Entweder sie würde hier mit einer männlichen Person aufkreuzen oder gar nicht. Oder nur mit mir. Das konnte doch nicht wahr sein das sie Ana so einer Gefahr aussetzten.

Ich hob lediglich eine Augenbraue. "James, ich bin kein kleines Mädchen mehr. Ich kann auf mich aufpassen, abgesehen davon mache ich meinen Job gut, so gut das sie Vertrauen in mich setzen, sonst würden sie mich nicht her schicken", erwiderte ich sofort und lehnte mich zurück. "Ich kann mich wehren, das hab ich ebenso gelernt wie du." Ich verschränkte ein wenig trotzig die Arme vor der Brust. "Bitte fang nicht damit an mich wie ein kleines Kind zu behandeln."

Wieso war es mir SO klar gewesen das sie so etwas antworten würde? Ich schluckte schwer und sah sie an. "Ich kann nicht noch jemanden wegen so einem Job verlieren", sagte ich kühl. "Das kann ich nicht. Also bitte Ana" Ich atmete langsam aus um nicht böse zu werden. Ich hatte einfach Angst das auch sie sterben würde, so wie mein Vater während seines Arbeitstages einfach getötet wurde. Man hatte einfach einen Schock für das restliche Leben.
Ich fuhr mir über das Gesicht. "Wenn dir was passiert, könnte ich mir das nicht verzeihen", sagte ich nur noch und sah einen Moment auf den Boden, bevor ich sie längere Zeit eindringlich musterte. Sie sollte nicht so stur sein. Mein Vater war auch ein sehr guter Auror gewesen, jedoch hatte ihn das auch vor dem Tod nicht bewahren können.

Mein Blick war nun auf die Tischplatte gerichtet. Ich fühlte mich zum Teil schuldig aber auch gleichzeitig verurteilt. Für mich klang das als würde er denken ich sei schwach.
Ich schüttelte kurz den Kopf und sah dann wieder zu ihm auf. "Also gut. Von mir aus kannst du es anmerken. Aber ich will nicht das du so tust als sei ich zu schwach diesen Job zu erledigen", murrte ich schließlich und beugte mich zu ihm rüber. Ich küsste seine Lippen und lächelte ihn dann leicht an.
"Meinetwegen können wir jetzt gehen, ich habe genug gesehen." Auch wenn man nicht einmal mitbekommen hatte, das sie ihre Umgebung genaustens unter die Lupe genommen hatte, hatte sie eben dies getan und zwar mit erfolg. Viele dunkle Male und nur wenige, die sich die Mühe machten sie zu verdecken.

Ich nickte leicht und musste lächeln. "Danke", meinte ich nur und strich ihr über die Wange, bevor ich den Kuss sanft erwiderte. Ich hatte bemerkt wie sie sich umgesehen hatte, denn ich hatte sie immer in meinem Blickfeld gehabt und ich könnte wetten das sie viele Todesser entdeckt hatte. Naja, darüber musste ich eh noch mit ihr reden. Thema Todesser. "Na dann komm", raunte ich und stand auf. Ich nahm ihre Hand und wollte einfach nur so schnell wie möglich mit ihr die Kneipe verlassen. Davor zahlte ich noch schnell meine Getränke und legte Ana eine Hand auf den Rücken. Ich schob sie nach draußen und brummte innerlich. wie sollte ich das denn jetzt machen? Ich hatte keinen Schimmer.

tbc: London // Tropfender Kessel mit Anastasia